DER - LEIDER HÄUFIGE - SUPERGAU
Die Kirche ist voll bis auf den letzten Platz. Bekannte, Verwandte, Freunde, Menschen, die man ewig nicht gesehen hat, Kinder, Arbeitskollegen, alte Menschen, junge Menschen. Die rund 120 Anwesenden spiegeln den größten Teil des sozialen Lebens des Brautpaares wieder. Maximale Anspannung steht dem Bräutigam ins Gesicht geschrieben. Die Blicke sind immer wieder auf ihn gerichtet. Er ist nervös, bewegt sich etwas unsicher von einem Bein auf das andere, sucht die Gegenwart des Trauzeugen. Nach den vielen Monaten der Planung mit all ihren Hochs und Tiefs will er nun seinen perfekten Moment erleben und mit allen Gästen die großartige Liebe des Brautpaares feiern. Kirchenglocken läuten, endlose Minuten vergehen...
Und dann ist es endlich soweit, der große Moment ist gekommen. Das Glockengeläut verhallt. Im Eingangstor der Kirche, prinzessinnengleich, weißes Kleid, betritt die Braut den Kirchengang, in das gleißende Licht des sonnigen Tages getaucht. Unisono erhebt sich Festgemeinde, alle Blicke sind auf die Braut gerichtet, man kann eine Stecknadel fallen hören. Der Pfarrer gibt das Signal für das Einzugslied. Endlose Sekunden vergehen. Aber es geschieht: nichts. Die Sängerin, eine Freundin der Braut, hatte vor lauter Aufregung vergessen, die Gesangsanlage einzuschalten und sucht nun panisch nach dem Fehler. Mit einem lauten Knacken, das unangenehm durch die Kirche dröhnt, findet sie diesen endlich, richtet sich auf und begibt sich schnell zum Mikro. Mit feuchten Händen findet sie die Playtaste des angeschlossenen Handys. Als endlich die ersten Töne des aus dem örtlichen Karaokepub bestens bekannten Halbplaybacks erklingen, setzt eine gewisse allgemeine Erleichterung ein, durchzogen von etwas Hoffnung und Skepsis: Klappt denn nun alles? Die Freundin, zu diesem Zeitpunkt bereits ein nervöses Wrack, singt die ersten Worte des Liebeslieds. Die Stimme wackelt nervös, die Töne, die sie zuvor Hunderte Male geübt hatte, klingen wenig schön aber gerade noch erträglich. Die ersten Blicke wenden sich von der Braut ab und fragend der Sängerin zu. Auf was hatte sie sich da nur eingelassen? Sofort wird ihr klar, dass die Musik viel zu laut und der Gesang viel zu leise abgemischt ist. Offensichtlich verändert sich die Akustik, wenn ein Raum nicht mehr leer, sondern voller Menschen ist. Die Braut schreitet den Kirchgang entlang. Und da passiert es: Blackout! Text vergessen. Die Schamesröte steigt der Sängerin ins Gesicht, sie beginnt zu schwitzen, Tränen steigen ihr in die Augen, irgendwie schafft sie es dann noch ein paar Textzeilen zu singen. Braut und Bräutigam schauen sie fragend an und versuchen, die Fassung zu wahren...
IST DAS WIRKLICH SO HÄUFIG / SO SCHLIMM?
Kurzum: Ja! Diese und ähnliche Situation finden leider bei vielen Hochzeiten statt. Ich habe es auch schon des Öfteren selbst erleben müssen, wenn eine Person aus dem Freundes- oder Verwandtenkreis zusätzlich zu mir ein Lied bei der Hochzeit performen wollte. Natürlich habe ich nichts dagegen. Aber meine Erfahrung ist: es geht schief. Wenn derartiges unbedingt sein soll, sollte man es lieber für den Abend einplanen, wenn die Nervosität sich gelegt hat und das ein oder andere Glas Wein Fehler verzeiht.
Im Folgenden stelle ich die sieben wichtigsten Gründe dar, weshalb ein Brautpaar niemals das Angebot eines Freundes oder einer Freundin, einer Verwandten o. ä. annehmen sollte, bei der Hochzeit zu singen (und natürlich erst Recht nicht danach fragen sollte):
DIE 7 GRÜNDE, WESHALB DIE FREUNDIN NIE BEI DER HOCHZEIT SINGEN SOLLTE
1. Qualität des Gesangs
Eine Trauzeremonie ist ein einmaliges Ereignis. Kaum etwas möchte man weniger als die sog. "Fremdschäm-Momente", abgesehen vielleicht von den Momenten, in denen man sich selbst blamiert. Schiefe Töne, Gesang aus dem Takt, Texthänger, Sänger, die sich offensichtlich übernommen haben, Technik, die nicht funktioniert. All dies wird Ihnen keine nachhaltigen positiven Erinnerungen bescheren, sondern vielmehr das Gegenteil. Musik erzeugt Emotionen. Allerdings gilt dies leider auch im negativen Sinne, qualitativ schlechte Musik kann eine Situation ruinieren oder sogar ins Lächerliche ziehen.
2. Unpassende Stimme
Nicht jedes Lied passt per se zu jeder Stimme. Professionelle Sänger haben in der Regel ausgebildete Stimmen und können verschiedene Stile singen. Ein professioneller Hochzeitssänger kann Lieder anpassen, individuell umarrangieren oder neu interpretieren, sodass immer ein hervorragendes Ergebnis erreicht wird. Ein Sänger kann Wunschlieder des Brautpaares so singen, dass in der Situation die gewünschten Emotionen zielgerichtet angesprochen werden. Ein Amateur ist mit ihm nicht so sehr bekannten Liedern schnell überfordert, wenn er diese überhaupt singen würde.
3. Unerfahrenheit
Eine Trauzeremonie ist, wie obige Situation bildhaft beschreibt, eine ganz erhebliche Drucksituation für einen Sänger. Das gilt auch für Hochzeitssänger. Vor einem haben sich die wichtigsten Menschen im Leben des Brautpaares versammelt. Das Brautpaare steht vor einem der wichtigsten Momente im Leben. Die Spannung steigt, man kann eine Stecknadel fallen hören. Ist ein Hobbysänger in der Lage, auch unter diesem Druck "abzuliefern"? Ein professioneller Sänger kann hier mit seiner Erfahrung glänzen. Die professionelle Vorbereitung, die langjährige Erfahrung und die eigene Ausbildung zahlen sich nun voll aus. Ich selbst liebe diese Momente. Einen Menschen, der dies nicht gewöhnt ist, kann das allerdings stark blockieren. Möglicherweise kann man eigentlich schön singen, kann dies aber in der Situation aufgrund der Nervosität nicht mehr abrufen. Oder man kennt sich nicht mit dem technischen Equipment aus, irgendetwas geht schief usw. Die eigene Minderperformance an dieser Stelle kann einem unter Umständen ein Leben lang anhaften.
4. Unprofessionelles Equipment und Setup
Ein Profi-Sänger bringt stets auch professionelles Equipment mit. Das ist bei einem Amateur nicht unbedingt der Fall. Hier stellen sich schnell einige Fragen: Welche technische Ausrüstung wird verwendet? Passt diese, um ein optimales Klangerlebnis zu erzielen und kann sie professionell verwendet werden? Wird alles mit ausreichend Vorlauf aufgebaut? Ist der Soundcheck durchgeführt bevor die Gäste kommen? Stimmt das Outfit und ist das sonstige Auftreten vorzeigbar? Ich selbst trete z. B. schon seit Jahren begleitet durch meinen Pianisten auf, um höchste musikalische Individualität und Qualität zu gewährleisten. Auftritte mit Halbplayback wirken meist weniger professionell und sollten die absolute Ausnahme sein.
5. Schlechte Außenwirkung
Eine Hochzeit ist ein sehr formeller Anlass und es ist wichtig, dass alles professionell und reibungslos verläuft. Alles was passiert, wird sich in gewisser Weise auch auf das Brautpaar und dessen Wahrnehmung durch die Gäste übertragen. Eine Freundin zu bitten, bei der Hochzeit zu singen, könnte unprofessionell oder sogar knauserig wirken und die Stimmung beeinträchtigen. Dies gilt umso mehr, wenn etwas schief geht oder die Freundin kurz zuvor merkt, dass es doch zu viel Verantwortung ist und kurzfristig absagt. Professionelle Live-Musik hingegen wird heutzutage allgemein nicht als selbstverständlich, sondern oft als besonders und exklusiv wahrgenommen. Dies gilt noch mehr nach dem Ausklingen der Pandemie, in der Live-Auftritte nur selten möglich waren. Gäste schätzen gute Live-Musik meist noch mehr als es zuvor der Fall war.
6. Können und möchten Sie es der Person zumuten, nicht einfach Gast Ihrer Hochzeit zu sein?
Wenn Sie jemanden bitten, bei Ihrer Hochzeit aufzutreten, muten Sie dieser Person eine ganz erhebliche Sondersituation zu. Sie kann nicht mehr nur einfach Gast sein, sondern muss unter anspruchvollsten Bedingungen eine Performance abliefern. Können und sollten Sie dies einer Person zumuten? Fehler, eine schlechte Performance, Texthänger usw. könnten dieser Person möglicherweise ein Leben lang anhaften und im Freundes- und Bekanntenkreis noch jahrelang für peinliche Lacher sorgen. Dies könnte letztlich sogar eine Belastungsprobe für ihre Freundschaft werden.
7. Weil Sie es auch ganz einfach haben können!
Lehnen Sie sich entspannt zurück und genießen Sie Ihre Hochzeit. Gewinnen Sie zunächst einen Eindruck von meinem musikalischen Repertoire und genießen Sie einige meiner Hochzeitslieder. Nach einer Buchung bei mir brauchen Sie sich um fast nichts mehr zu kümmern, ich übernehme die Verantwortung für die Musik am Hochzeitstag für Sie. Und Sie dürfen sicher sein, dass alles klappt, alles hervorragend wird und nichts dem Zufall überlassen bleibt. Sie erleben Emotionen, lachen, erleben Highlights und genießen mit ihren Gästen einen wunderschönen Tag!