9 Wege, Ihre Hochzeit (nicht) zu ruinieren – Probleme und Lösungen
- 8. Feb.
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Welches Brautpaar möchte sich nicht bei seiner Traumhochzeit mit glücklichen Gästen umgeben?
Ein Lächeln auf den Lippen, Mitwippen im Takt der Musik. Die Zufriedenheit der Gäste ist ein ganz ausschlaggebender Faktor einer gelungenen Hochzeitsfeier. Die Organisation einer Hochzeit hingegen ist eine Herkules-Aufgabe und erfordert Kenntnisse und Fähigkeiten, über die Brautpaare in der Regel nicht verfügen. Man heiratet ja meist nur ein Mal im Leben, vielleicht ein zweites Mal. Es gilt daher leider die alte Regel: Hinterher ist man immer schlauer. Wieso also nicht von den Erfahrungen anderer profitieren?
Im Folgenden habe ich 9 Probleme aufgezeigt, die sich bei Hochzeiten regelmäßig stellen. Aus meiner Erfahrung von mehr als 12 Jahren als professioneller Hochzeitssänger und Hunderten von Hochzeiten, habe ich kurze Lösungsvorschläge erarbeitet, die nicht aufwendig sind aber böse Fallen und Fallstricke vermeiden. Entstanden sind so 9 Wege, um Ihre Hochzeit (hoffentlich nicht) zu ruinieren. Ich hoffe, dass Sie auch hiervon profitieren können (Die Überschriften sind natürlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen):
1. Problem: Die Ankunft oder wie Sie Ihre Gäste schon von Anfang an vergraulen
Ein Gast reist mehrere Stunden an, freut sich auf Ihre Hochzeit – und steht dann orientierungslos im Festsaal. Keine Begrüßung, keine Ansagen, kein Hinweis, wie der Tag abläuft. Das Brautpaar ist verständlicherweise mit tausend Dingen beschäftigt, aber für die Gäste fühlt es sich an, als wären sie einfach „dazugestellt“ worden, ohne Teil des Ganzen zu sein. Das Ergebnis? Verwirrung, Unsicherheit – und ein Gefühl, das man auf einer Hochzeit nun wirklich nicht haben möchte: fehl am Platz zu sein. Dabei braucht es oft nur kleine Gesten, um Gäste willkommen zu heißen und ihnen das Gefühl zu geben, wirklich Teil des Tages zu sein. Leider ist schlicht gar nichts passiert. Das Ergebnis aus Sicht des Gastes: Man fühlt sich im wahrsten Sinne des Wortes wie bestellt und nicht abgeholt.
Die Lösung:
eben Sie Ihren Gästen von Anfang an das Gefühl, willkommen zu sein. Eine persönliche Begrüßung—sei es durch Sie selbst oder durch Ihre Trauzeugen—setzt den richtigen Ton für den Tag. Ein kleines Detail wie ein ausgehändigtes Tagesprogramm (z. B. als Einleger im Kirchenheft) schafft Orientierung. Noch besser: Begrüßen Sie Ihre Gäste mit einem Glas Sekt und einem entspannten Willkommens-Get-together bereits eine halbe bis eine Stunde vor der Trauung. Diese Zeit ermöglicht erste Gespräche, löst mögliche Unsicherheiten und sorgt für eine gelöste Atmosphäre. Ein besonderer Tipp aus meiner Erfahrung: Live-Musik macht diesen Moment noch wertvoller, verbindet die Gäste und schafft eine warme, emotionale Stimmung. Gerne unterstütze Sie hierbei.
2. Problem: Das Wetter oder wie Sie Ihre Gäste leiden lassen können
Schwitzen in der Hitze, frieren in der Kälte, triefend nass vom Regen - ignorieren Sie das Wetter und Ihre Gäste werden leiden. Im Winter werden Sie hinsichtlich des Wetters kaum Probleme haben, da die meisten Hochzeiten zu dieser Jahreszeit nicht mehr im Freien stattfinden. Einzig Glättegefahr im Auto und zu Fuß mag es da zu beachten gelten. Die allermeisten Hochzeitsfeiern finden allerdings in der Zeit zwischen Mai und Oktober statt. Eine Outdoor-Hochzeit, möglichst in der freien Natur, gilt vielen Hochzeitspaaren als Idealvorstellung. Ein regnerischer Tag oder sengende Hitze ist dabei in aller Regel nicht Teil des Hochzeitstraums. In der warmen Saison bin ich bereits bei vielen Hochzeiten mit Temperaturen von 35 Grad und mehr aufgetreten. Es ist indes schon kaum für das Brautpaar, erst gar nicht aber für die Gäste, zumutbar, bei diesen Temperaturen im Freien, womöglich in der prallen Sonne auszuharren. Ältere Menschen (und nicht nur diese) leiden bei der Hitze besonders, bis hin zu medizinischen Notfällen.
Die Lösung:
Bedenken Sie insofern also folgendes: Sie benötigen definitiv einen „Plan B“ für Regen/Sturm. Treffen Sie auch Vorkehrungen für den Fall von Temperaturen deutlich jenseits der 25 Grad Celsius. Zu denken ist an: Lockerung des Dresscodes durch Mitteilung vorab, Schattenplätze für alle Beteiligten während der Trauung und beim Empfang, ausreichend und dauerhaft kühle Getränke anbieten, Fächer, Ventilatoren usw. Die technische Ausrüstung eines Musikers ist übrigens auch nicht hitze- und regenresistent. Insofern wird daher unbedingt ein Pavillion o. ä. benötigt.
3. Problem: Die Einbindung der Gäste oder wie Sie mit schlechter Laune und Zwangs-Aerobic die Stimmung vermiesen
Man möchte es kaum glauben, aber es gibt Hochzeiten, die den größten Teil des Tages ohne Hochzeitspaar stattfinden. Es scheint der Irrglaube vorzuherrschen, Zweisamkeit sei bei der eigenen Hochzeit unmöglich. Das Brautpaar ist den ganzen Tag der Hochzeit nicht "für sich". Schon gar nicht wird es nach der Zeremonie noch gemeinsam gesehen. Irgendwann wird die Braut dann auch einfach "entführt" (ein wirklich sinnfreies Ritual). Die Gäste werden in dieser Zeit durch seltsame Spiele unterhalten, bei denen niemand wirklich mitmachen möchte, es aber bisweilen dann doch tut, um kein Spielverderber zu sein. Die Zeit vergeht quälend langsam. Die Gäste beginnen sich zu fragen, weshalb sie gekommen sind.
Die Lösung:
Keine Frage: Ihre Gäste möchten Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Allerdings „verlangen“ Ihre Gäste auch, dass Sie als Brautpaar sich an Ihrem Hochzeitstag gut gelaunt zeigen. Zudem erwarten Ihre Gäste, dass Sie sich auch als Paar zeigen und Aufmerksamkeit schenken. Sie sind an diesem Tag nicht nur zwei einzelne Gastgeber, sondern eben gerade als Brautpaar die wichtigsten Personen des Tages. Ihre Gäste sind ausschließlich wegen Ihnen und auf Ihren Wunsch hier.
Finden Sie als Gastgeber die Balance zwischen Inne halten als Paar und dabei ansehbar sein und – ggfs. einzeln – für ihre Gäste da zu sein.
Thema Spiele: Bitte keine Zwangsspiele o. ä., bei denen Gäste mitmachen müssen. Allerdings ist ein Unterhaltungsprogramm für die Gäste immer schön. Die Basis und den unverzichtbaren Rahmen bildet hierbei professionelle Live-Musik. I-Tüpfelchen könnte etwa ein Tischzauberer, ein Live-Zeichner, Comedian o. ä. sein. Auch hier gilt indes: Setzen Sie unbedingt auf Profis!
4. Problem: Endlose Wartezeiten oder wie Sie Ihre Gäste zu Tode langweilen
Wenn Sie heutzutage in einem Zug oder Bus reisen oder das Wartezimmer eines Arztes betreten, finden Sie folgende Situation vor: Dutzende Menschen sitzen schweigend, den Blick starr nach unten auf ihr Handy gerichtet. Der Mensch wartet heutzutage nicht mehr. Leider berücksichtigen viele Brautpaare dies bei der Planung nicht. Kaum ist die Trauung vorbei, verschwindet das Brautpaar spurlos zum Fotoshooting. Zurück bleiben Gäste, die nicht wissen, was als Nächstes passiert. Kein Programm, keine Unterhaltung – nur ungewisse Stunden des Wartens. Gespräche versanden, das Sektglas ist irgendwann leer, und erste Gäste beginnen, verstohlen auf die Uhr zu schauen. Was als festlicher Moment begann, fühlt sich plötzlich wie eine Zwangspause an. Handybeschäftigung statt Hochzeitsglück.
Die Lösung:
liegt auf der Hand! Wartezeiten lassen sich nicht immer vermeiden – aber sie lassen sich gestalten. Wenn ein Fotoshooting nach der Trauung geplant ist, sollten die Gäste sich nicht sich selbst überlassen fühlen. Ein musikalischer Rahmen beim Sektempfang sorgt für eine angenehme Atmosphäre und hält die Feier in Schwung. Auch kleine Programmpunkte – ein paar persönliche Worte, eine spielerische Einlage oder eine kleine kulinarische Überraschung – können den Moment auflockern. Alternativ bietet es sich an, das Paarshooting vor der Trauung oder an einem anderen Tag zu machen. Falls es doch direkt nach der Zeremonie stattfindet, hilft eine klare Kommunikation: Lassen Sie Ihre Gäste wissen, was sie erwartet und wie lange Sie ungefähr weg sein werden. So bleibt die Vorfreude auf den nächsten Programmpunkt erhalten – und niemand hat das Gefühl, vergessen worden zu sein.
5. Problem: Schlechte Organisation des Ablaufs oder wie Sie Ihre Gäste im Regen stehen lassen
Orientierungslos stehen die Gäste umher, keine kennt den anderen, keiner kennt den Tagesablauf. Dann endlich ein kurzer Blick auf das Brautpaar während der Trauzeremonie und der Gratulation. Danach wieder zwei bis drei Stunden warten, ohne einen Schimmer, wann und wie es weiter geht usw. Klingt unangenehm? Ist es auch und wird von Hochzeitsgästen häufig gerügt.
Die Lösung:
Vorher wirklich gut alles durchplanen, sich online wie offline erkundigen und bei der Planung auf die Hilfe von Profis setzen. Brautpaare, die ihre Hochzeit um 11 Uhr beginnen wollen, um möglichst viel vom Tag zu haben, überschätzen ihre Leistungsfähigkeit und die ihrer Gäste regelmäßig in epischem Ausmaß. In der – gut geplanten - Kürze liegt hier die Würze!
6. Problem: Probleme mit dem Essen oder wie Sie es sicher nicht allen Recht machen
Das Essen, ein einziges Problem. Es ist nun einmal Geschmackssache und letztlich auch Budgetfrage. Möglicherweise können oder möchten Sie es beim Essen in der Tat nicht jedem Recht machen. Vegetarisch, Vegan, glutenfrei, Paleo, Rohkost....die Neigungen und Essverhalten der Menschen sind extrem differenziert geworden. Klassische Fehler dazu: Die Eistorte bei 38 Grad Raumtemperatur – ein Haufen Elend. Dinnermusik, die so laut ist, dass sie jedes Gespräch im Keim erstickt. Ein Essen, dass sich über 4 Stunden zieht, obwohl die ersten bereits nach einer Stunde fertig sind.
Die Lösung:
Ein paar grundlegende Dinge kann man schon beachten, um sich bei den Gästen nicht direkt unbeliebt zu machen. Fragen Sie vorab nach Einschränkungen: Allergien? Vegetarier oder Veganer? Unverträglichkeiten? Halten Sie auch für Ihre Gäste mit speziellen Wünschen adäquates Essen bereit. Sorgen Sie überhaupt während des Tages dafür, dass kleine Snacks und Getränke, zumindest Wasser, für die Gäste jederzeit zur Verfügung stehen. Zu wenig Essen ist schlimmer als zu viel. Hungrige Gäste sind schlecht gelaunte Gäste. Das Dinner sollte spätestens ab 19 Uhr geplant sein und auch beginnen.
Hinsichtlich der Atmosphäre beim Dinner liegt die Lösung ebenfalls nahe: Setzen Sie auf professionelle Live-Dinnermusik – niemals zu laut, stets die Exklusivität Ihres festlichen Hochzeitsdinners betonend.
7. Problem: Unprofessioneller Einsatz von Technik oder wie Sie für Fremdschäm-Momente sorgen
Die Gäste lehnen sich erwartungsvoll zurück. Die Diashow soll starten – doch nichts passiert. Der Trauzeuge drückt hektisch auf die Fernbedienung, der Bildschirm bleibt schwarz. Die Musik? Läuft, aber so leise, dass selbst die Gäste in der ersten Reihe nur erahnen können, was gespielt wird. Dann endlich das Mikrofon – ein kurzes Rauschen, ein lautes Knacken – und … Stille. Der Redner tippt nervös dagegen, räuspert sich. „Hört man mich jetzt?“ Peinliche Blicke, vereinzeltes Kichern – und schon ist der emotionale Moment dahin.
Die Lösung:
Technische Pannen sind keine Schicksalsschläge, sondern meist hausgemacht – und absolut vermeidbar. Lassen Sie sämtliche Technik unbedingt vorher vor Ort testen. Wer übernimmt die Steuerung der Musik? Wer startet die Diashow? Wer greift ein, wenn etwas nicht funktioniert? All das sollte klar sein, bevor der große Tag beginnt. Oder noch besser: Überlassen Sie den technischen Part einem Profi. So können Sie sicher sein, dass Ihre Gäste die Musik nicht nur sehen, sondern auch hören – und dass der schönste Moment Ihrer Hochzeit nicht durch eine endlose Fehlersuche unterbrochen wird.
8. Problem: Die lieben Kleinen oder wie Sie jede romantische Stimmung zerstören
Eltern freuen sich, wenn ihre Kinder willkommen sind. Gäste ohne Kinder hingegen wünschen sich oft eine entspannte Feier – ohne Geschrei und herumtollende kleine Gäste. Das Dilemma: Die einen fühlen sich ausgeschlossen, die anderen genervt. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs.
Denn Kinder auf einer Hochzeit können für alle Beteiligten zur Herausforderung werden:
➡ Während der Trauung: Der Moment ist magisch – bis ein Kind lautstark protestiert, weil es nicht auf Mamas Schoß darf. Oder ein Kleinkind entdeckt, dass der Mittelgang perfekt zum Rennen geeignet ist. Niemand möchte der Gast sein, dessen Kind den schönsten Augenblick des Tages ruiniert.
➡ Beim Essen: Kinder, die ungeduldig auf ihren Teller trommeln, während die Vorspeise noch nicht einmal serviert wurde. Oder kleine Gäste, die mit Spaghetti-Wettwerfen für unfreiwillige Showeinlagen sorgen.
➡ Am Abend: Erwachsene Gäste, die sich nach Einbruch der Dunkelheit auf der Tanzfläche auslassen wollen, müssen aufpassen, nicht über müde, quengelnde Kleinkinder zu stolpern, die längst ins Bett gehören.
Die Folge? Genervte Gäste, gestresste Eltern und ein Brautpaar, das sich eigentlich einen unbeschwerten Tag gewünscht hat. Doch die Lösung liegt – wie so oft – in einer guten Planung.
Die Lösung:
Hier hilft gute Organisation. Wer es sich leisten kann, beauftragt einen gewerblichen Babysitter-Service. Geschulte Kräfte kümmern sich um die Kinder und bieten diesen ein unterhaltsames Programm. Aber auch ohne Profis sollte ein Kinderprogramm nicht fehlen. Besonders während der Trauung sollte die Aufmerksamkeit allein dem Brautpaar gelten – nicht einem quengelnden Kleinkind, das sich langweilt. Überlegen Sie daher vorab, wie Sie diesen Moment für alle stressfrei gestalten. Eine kleine Spielecke mit leisen Beschäftigungsmöglichkeiten, Malbüchern oder Bausteinen kann Wunder wirken.
Auch nach der Zeremonie lohnt es sich, an die jüngsten Gäste zu denken: Ein eigener Kindertisch, ausreichend Hochstühle und eine Spielfläche halten die Kleinen beschäftigt – und ihre Eltern entspannt. Für Babys und stillende Mütter ist ein ruhiger Rückzugsort ideal. So wird die Hochzeit für alle ein unvergesslich schönes Erlebnis – ohne Stress und ohne böse Blicke.
9. Problem: Party/DJ oder wie Sie Ihre Gäste nach dem Abend möglichst schnell loswerden
Immer wieder beschweren sich Gäste über einen fehlenden Profi-DJ oder aber einen DJ, der bei Empfang, Dinner und/oder Party nicht für gute Stimmung sorgt.
Die Lösung:
Bitte setzen Sie auch hier unbedingt auf Profis. Eine Playlist ersetzt die Fähigkeiten eines DJs nicht ansatzweise. Ein guter DJ weiß, wie er die Partystimmung abends hoch hält. Bei Sektempfang und Dinner hat der DJ ohnehin nichts verloren. Hier sollten Sie auf Live-Musik vertrauen, um sich den besonderen Charakter und Glanz der Live-Darbietungen zu sichern.